Clubabend und Vortrag "Stationäre Jugendhilfe in Essen"

Vortragende:

Clubschwestern Monika van Bonn, Diplompsychologin, und Melanie Kaschek-Rechmann, Sozialpädagogin

Thema:

Stationäre Jugendhilfe in Essen

Zum Zeitpunkt Dezember 2021 gewährte die Stadt Essen in etwa 1600 Fällen, d. h für etwa 1600 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, Hilfen zur Erziehung in Form von stationärer Hilfe. Etwa 40% dieser Kinder und Heranwachsenden waren in Vollzeitpflege (Pflegefamilien), etwa 60% in anderen Formen der stationären Jugendhilfe, zum Beispiel Heimunterbringungen. Bundesweit lag allein die Zahl der Heimunterbringungen Ende 2021 bei knapp 123.000. Die Gründe für eine Heimunterbringung sind komplex, am häufigsten sind es Vernachlässigung, körperliche oder psychische Gewalt oder Missbrauch – jegliche Form von Kindeswohlgefährdung.

Die beiden Referentinnen werden mit vielen Beispielen aus der eigenen, langjährigen Berufspraxis über Möglichkeiten und Herausforderungen in der modernen Heimerziehung  berichten. „Bei vielen Kindern und Heranwachsenden - ebenso, wie es auch oft schon bei ihren Eltern der Fall war - ist der Lebensrucksack bereits mit schwierigen und schmerzlichen Erfahrungen aus der frühen Kindheit gefüllt. In der Heimerziehung tun wir alles dafür, dass sich der „Rucksack“ dieser jungen Menschen nun mit der Erfahrung von guter Versorgung, Sicherheit, Erziehung, Beziehung, schulischer Förderung und Herzensbildung füllen kann. In diesen Prozess werden so weit wie möglich die Eltern miteinbezogen. So wird der Rucksack zu einem hilfreichen Gepäck, um die Reise in eine selbstbestimmte Zukunft anzutreten.“